Zum Werk 2010
Wer klopfet an
Die Herbergssuche heute
Als ich mir vor rund zwei Jahren die Programmatik für dieses Werk erdachte, hatte die Abschiebung von Asylwerbern noch nicht eine so beschämende Dimension wie heute – die Obdachlosen am K-Berg waren nach einem Brand in einer Gaffe jedoch bereits damals in den Schlagzeilen. Herbergssuche heute – Herbergssuche vor 2000 Jahren und eine neue Fassung vom alten Dialoglied „Wer klopfet an“ standen am Beginn der thematischen Überlegungen, die sich im Laufe der Zeit vor allem in intensiver Zusammenarbeit mit dem Komponisten Klemens Vereno zum musikalisch – szenischen Gesamtwerk und in weiterer Folge mit unserer neuen Bühnenregisseurin Veronika Pernthaner zu einem harmonischen Ganzen verdichtete.
Die Herbergssuche heute, dargestellt mit Obdachlosen vom K-Berg (die aber in jeder anderen Stadt auch sein könnten) und einer vom Schicksal geprägten Flüchtlingsfamilie bildet den Prolog und auch den, hoffentlich einprägsamen Epilog des diesjährigen Werkes.
Die Herbergssuche heute, dargestellt mit Obdachlosen vom K-Berg (die aber in jeder anderen Stadt auch sein könnten) und einer vom Schicksal geprägten Flüchtlingsfamilie bildet den Prolog und auch den, hoffentlich einprägsamen Epilog des diesjährigen Werkes.
Zur Handlung
In der szenischen biblischen Handlung erschien es mir wichtig, die jahreszeitlichen Handlungen transparenter darzustellen, beginnend mit Hirten auf dem Felde, die bereits im Februar mit eigenartigen Wetterkapriolen am Untersberg zu kämpfen haben. Im Frühling spielt auch die erste Szene von Maria und Josef. Sie setzt sich mit der Verkündigung an Maria im März fort und entwickelt sich mit dem Besuch bei Elisabeth in den Sommer hinein. Einem harmonischen Herbst der Erwartung folgt für Maria und Josef zu Winterbeginn der Aufruf zur Einschreibung – ein weiter Weg über Galiläa, Samaria und Judäa bis nach Bethlehem, wo sie keine Herberge finden und bei Hirten Aufnahme finden – also eine Betrachtung über einen Zeitraum von rund 10 Monaten.
Die Hirten auf dem Felde erleben im Spätherbst wieder ähnliche unheimliche Zustände wie im Februar des Jahres, es werden doch nicht die Untersberger Mandln herumgeistern oder der Drachen aus dem Drachenloch kommen. Die Tiere sind von der Hütern nicht mehr zu halten – auf allen drei Almen vom Untersberg – der Klingeralm, der Schwoagmühlalm und dem Viererkaser dasselbe Spiel. Die Mystik und Magie vom Untersberg, die heute verfallenen, früher jedoch großen und reichen Almen vom Untersberg sind heuer erstmals Thema im Salzburger Hirtenspiel, bei dem viele neue, junge Hirten mitspielen. Der alte Steyrer mit dem Pasch ist mit lustigen Einschlüssen wie z.B. der Melodie vom lieben Augustin von besonderer Güte, wenn auch nicht perfekt, jedoch mit kindlicher Unbekümmertheit gespielt.
Volksmusikalische Elemente
Die volkmusikalischen Elemente des neuen Werkes reichen von der unvergleichlichen Musik Tobi Reisers, Kompositionen und neuen Stücken von Reinhold Schmid und Martin Fuchsberger bis zu zum jeweiligen Thema passenden Volksliedern wie z.B. das Lied „Roter Mohn“, bei dem die Liebessehnsucht Josefs, aber auch bereits eine Vorahnung auf eine blutende, tränenreiche Liebe in der Passion spürbar wird.
Klemens Vereno hat zahlreiche neue Werke geschrieben, vom eindrucksvollen Prolog zur Herbergssuche heute, dem Herbergssucher – Lied „Wer klopfet an“ in einer ganz neuen Fassung, dem Gloria unter Einbindung des alten Hirtenliedes „A Liadl sung i a no gern“ und vieles mehr. Die Texte zu den Kompositionen sind es Wert, auch gelesen zu werden, sich darin zu vertiefen. Heuer wird die Breite des Großen Festspielhauses auch musikalische „Breite“ durch das Spiel der Trompeten und Posaunen aus den Seitenflügeln der Bühne erlangen.
Es ist also vieles neu beim diesjährigen Adventsingen, und dennoch sind es nur behutsame Schritte der Weiterentwicklung in der 64-jährigen Erfolgsgeschichte des Salzburger Adventsingens.
Hans Köhl, Gesamtleitung
Es ist also vieles neu beim diesjährigen Adventsingen, und dennoch sind es nur behutsame Schritte der Weiterentwicklung in der 64-jährigen Erfolgsgeschichte des Salzburger Adventsingens.
Hans Köhl, Gesamtleitung
Wer klopfet an 2010
Bildergalerie
Werk 2010
Mitwirkende
Solisten
Simone Peßenteiner-Vierlinger (Sopran)
Bernhard Teufl (Tenor)
Magdalena Hinz (Sopran)
Ilse Grießenauer (Sopran)
Felix Reinhard Leitner (Bass)
Doktor: Andreas Winklhofer,
Bergfee: Veronika Pernthaner,
Petzi: Matthias Hochradl
Alban: Johann Winkler,
Luljeta: Sarah Pernthaner,
Manjola: Helene Wimmer
Peter Dominik Meisnitzer-Aster
Theresia Lena Rettensteiner
Stefan Andreas Rettensteiner
Salzburger Hirtenkinder
Vroni: Stefanie Engel (Klarinette),
Ruap: Manuel Engel (Bassgeige),
Lisi: Theresia Essl (Gitarre),
Seppi: Martin Grabner (Klarinette),
Lippei: Felix Grabner (Trompete),
Sarah: Stefanie Grießne (Pascherin),
Gretl: Carolin Hollweger (Pascherin),
Lena: Sarah Huber (Pascherin),
Peter: Dominik Meisnitzer-Aster (Harmonika),
Simmerl: Simon Nagl (Horn),
Berni: Lukas Perschl (Pascher),
Mizzi: Christina Rest (Oboe),
Thresl: Lena Rettensteiner (Hackbrett),
Steffi: Andreas Rettensteiner (Harmonika),
Hias: Simon Wimmer (Harmonika),
Maniola: Helene Wimmer (Pascherin),
Hansei: Tobias Wimmer (Pascher),
Wawi Magdalena Winkler (Klarinette)
Einstudierung, Betreuung
Markus Helminger, Kaspar Fischbacher, Stefan Gfrerer, Hildegard Stofferin, Birgit Lang, Albina Schwaiger, Gudrun Köhl-Korbuly
Chor
90 Sängerinnen und Sänger;
Einstudierung / Leitung: Burgi Vötterl
Vokalensembles
Sopran: Anna Bahngruber,
Mezzosopran: Christa Fuchsberger,
Alt: Anna Santner
1. Tenor: Sebastian Fuchsberger/Lukas Bahngruber,
2. Tenor: Hans Köhl, Bariton: Martin Fuchsberger,
Bass: Josef Fuchsberger
Orchester
Gitarre: Reinhold Schmid,
Zither: Johannes Rohrer,
Hackbrett: Kerstin Schmid-Pleschonig,
Harfe: Stefanie Geierstanger,
Kontrabass: Max Schmid,
Orgelportativ: Barbara Schmelz
Flöte: Gundl Aggermann,
Geige: Burgi Vötterl,
Geige: Maria Dengg,
Viola: Andrea Brucker,
Cello: Sylvia Demgenski
Trompete, Flügelhorn, Lg: Horst Hofer;
Trompete, Flügelhorn: Gerhard Gergely;
Trompete, Flügelhorn: Zoran Curovic;
Posaune: Christian Winter;
Posaune: Thomas Höger;
Posaune: Erwin Wendl
Trompete: Ltg. Horst Hofer,
Trompete: Erik Kern,
Trompete: Zoran Curovic,
Posaune: Dusan Kranjc,
Posaune: Thomas Höger,
Posaune: Erwin Wendl,
Horn: Christian Sperl,
Horn: Andreas Stopfner
Oboe: Ltg. Gottfried Linsinger,
Fagott: Gerti Hollweger,
Klarinette: Anton Gmachl,
Klarinette/Bassklarinette: Stefan Promegger
Martin Grubinger
Technik, Ausstattung
Heinz Ilsanker, Werner Breitenfelder
Edwin Pfanzagl – Cardone,
Günther Harner, Bernhard Brunner
Tischlerei Alfred Laserer, Gosau