Einblicke in das Werk "Der Sterngucker"
Pressegespräch des Salzburger Adventsingens in der Stiegl Brauwelt
Komplett überarbeitetes Werk
Beim zweiten Pressegespräch des Salzburger Adventsingen in der Stiegl Brauwelt gab das Leading Team Einblicke in das Werk „Der Sterngucker“. Dabei handelt es sich um eine komplett überarbeitete Wiederaufnahme des 2014 aufgeführten gleichnamigen Titels. Auch heuer sind die Tickets zum Salzburger Adventsingen sehr gefragt.
Traditionell fand am 03. Oktober das zweite Pressegespräch des Salzburger Adventsingens in der Stiegl Brauwelt statt. Das Leading Team – Hans Köhl (Künstlerische Gesamtleitung, Konzeption, Buch, Lichtregie), Daniela Meschtscherjakov (Inszenierung, Schauspielregie), Klemens Vereno (Kompositionen), Hellmut Hölzl (Kostüm, Maske), Dietmar Solt (Bühnenbild) und Stefan Sperr (Gesamtleitung, Administration) – gaben Einblicke in das rundum neu bearbeitete Werk „Der Sterngucker“, der bereits 2014 das Publikum verzückte. Die Premiere ist am 29. November 2019 im Großen Festspielhaus.
Zum musikalischen Geschehen hält er fest: „Es gibt eine große Kontinuität in unseren Ensembles. Viele Mitwirkende sind bereits seit Jahrzehnten dabei. Dass fast alle eine universitäre Musikausbildung haben, spiegelt sich in der Qualität nieder. Zum Beispiel ist Stefan Prommegger (Bassetthorn) unterjährig beim bekannten Ensemble Faltenradio mit Philharmoniker Matthias Schorn unterwegs. Horst Hofer ist Leader von Juvavum Brass, der Lungau Big Band und aus der TV-Sendung Sport& Talk aus dem Hangar7 ein Begriff. Die Aufzählung ließe sich vielfältig fortsetzen! Mit Bernhard Teufl, der sich als Josef in all den Jahren stimmlich toll entwickelt hat, und Simone Vierlinger als Maria haben wir das adventliche „Traumpaar“ schlechthin. Bernhard wird heuer übrigens seinen 200. Auftritt als Josef beim Salzburger Adventsingen absolvieren, was wir gebührend feiern werden.“
55 Programmpunkte in bewährtem Verhältnis
22 szenische, 15 volksmusikalische sowie 18 kompositorische Programmpunkte werden in knapp eindreiviertel Stunden zu erleben sein. Gesamtleiter Hans Köhl: „Zwei Rollen habe ich ins Stück neu eingefügt: Ich wollte heuer einen Part für die Base Elisabeth dabei haben – Martina Gmeinder hat sich letztes Jahr als wunderbare Altistin in dieser Rolle fantastisch etabliert. Das gleiche gilt für den Tiroler Schauspieler Edwin Hochmuth, der ein großer Gewinn für das Adventsingen ist und 2018 die Herzen der Hirtenkinder eroberte. Er wird heuer das Bettlmandl Jåggerl darstellen und von drei kleinen Hirten begleitet werden. Auch ein Tiroler ist der Schauspieler Wolfgang Hundegger, der schon als Blinder Hirte beim Salzburger Adventsingen 2017 begeisterte. Heuer übernimmt er als Sterngucker die Titelrolle. In Tirol ist die Tradition des Volksschauspiels groß und bringt charakteristische Schauspieler von hoher Qualität wie eben Wolfgang und Edwin hervor. Das szenische Spiel vollzieht sich auf zwei Ebenen: Einerseits auf der biblischen Ebene mit Maria, Josef, Elisabeth, den Hirten und einem Engel andererseits auf einer gegenwärtigen bzw. zeitlosen Ebene des Sternguckers und seines kleinen Schützlings.“
Anregungen zur Musik
Als sehr besonders für einen Komponisten der Gegenwart empfindet es Klemens Vereno, sich kompositorisch in eine andere Zeit hineinzuversetzen: „In der Chormusik gehen Anregungen für mich bis Heinrich Schütz zurück. Im Instrumentalbereich imaginiere ich gerne den Komponisten Brahms, den ein überaus vokaler Umgang mit Instrumenten auszeichnet. Auf dieser Imagination versuche ich der Klangwelt des Adventsingens gerecht zu werden. Kunstmusik und Volksmusik sind verschiedene Stufen auf einer Skala: Kunstmusik ist ohne Volksmusik nicht denkbar. Schön, aber auch anspruchsvoll ist es, die verschiedenen Klangkörper musikalisch entsprechend in Szene zu setzen. Wir haben ja das Mühlviertler Vokalensemble, den Volksliedchor, die Saitenmusik, Holz-, Blechbläser, Streicher… – jeder sollte den Klängen und Ausdrucksmöglichkeiten entsprechend zur Geltung kommen – einzeln und im orchestralen Zusammenwirken. Selbst unser Kontrabassist hat solistisch in einem Musikstück viel zu arbeiten. Die Hirtenkinder werden heuer auch in große vokale Werke miteingebunden.“ Als erklärter Fan von Mozarts Opernfinali zeigt sich Vereno auch begeistert von den vier möglichen vokalen Ebenen beim Advensingen: Chor – Hirtenkinder – Vokalsextett – Solisten, die auch heuer wieder zu einer überwältigenden Gesamtwirkung zusammengeführt werden.
Handgefertigte Kostüme
Urgestein Hellmut Hölzl ist seit 36 Jahren dabei: „Auch wenn wir einen großen Fundus mit hunderten, allesamt handgefertigten Kostümen haben, ist aus der Inszenierung von 2014 für mich nichts mehr verwendbar gewesen. Ich habe alle Kostüme für heuer in einem dem Werk entsprechenden historisierenden Stil entwickelt. Die dominierende Farbe ist heuer Blau als Verbindung zwischen Himmel und Erde. Sie zieht sich durch die Kostüme der Kinder bis zu den Kleidern von Maria und Josef. Dabei reicht das Spektrum vom zarten Morgenhimmelblau bis zum tiefen Mitternachtsblau. Die Farbe Rot bleibt diesmal nur Maria vorbehalten.“
Wieder alles ausverkauft
Stefan Sperr berichtet Erfreuliches zum Kartenvorverkauf: „Unser Ticketing ist einerseits für Online-Buchungen am Stand der Dinge, andererseits bieten wir unseren Gästen den direkten Kontakt mit unserem Service-Team, der auch gerne genutzt wird. Die Karten-Nachfrage ist heuer wieder sehr gut. Bis auf 2. und 3. Adventfreitag um 19.30h sowie den 3. Adventsonntag um 17.00h sind wir bereits jetzt ziemlich ausverkauft. Es gibt jedoch immer wieder Möglichkeiten, aus Rückläufen beste Karten zu erhalten. Einfach auf die www.salzburgeradventsingen.at schauen oder sich telefonisch erkundigen.“
Abschließend dankt Hans Köhl noch Direktor Michael Seywald mit dem Musikum Salzburg, dessen Einrichtung wertvolle musikalische Basisarbeit leistet und wie auch die Pfarre Liefering immer wieder Proberäume für die Hirtenkinder zur Verfügung stellt. Ein großes Danke auch der Stieglbrauerei mit Familie Kiener, die seit 20 Jahren das Salzburger Adventsingen partnerschaftlich unterstützen. Mit diesem Unternehmen verbindet das Salzburger Heimatwerk als Veranstalter Werte wie Qualität, Nachhaltigkeit, Tradition und Innovation.
Abschließend dankt Hans Köhl noch Direktor Michael Seywald mit dem Musikum Salzburg, dessen Einrichtung wertvolle musikalische Basisarbeit leistet und wie auch die Pfarre Liefering immer wieder Proberäume für die Hirtenkinder zur Verfügung stellt. Ein großes Danke auch der Stieglbrauerei mit Familie Kiener, die seit 20 Jahren das Salzburger Adventsingen partnerschaftlich unterstützen. Mit diesem Unternehmen verbindet das Salzburger Heimatwerk als Veranstalter Werte wie Qualität, Nachhaltigkeit, Tradition und Innovation.
Die Hirtenkinder
„Seit dem Frühjahr arbeite ich schon mit den Hirtenkindern“, erzählt Daniela Meschtscherjakov. Die gebürtige Frankfurterin lebt seit 2000 mit ihrer Familie in Salzburg, hat hier ihre Schauspiel-Ausbildung gemacht. Bereits seit 2008 arbeitet sie im Regiefach, viel mit Kindern und Jugendlichen, mit Amateuren wie mit Profis und ist heuer das erste Mal für die Schauspielregie beim Adventsingen zuständig. „Natürlich ist es eine Herausforderung, das Spiel dann auf der groß dimensionierten Bühne des Festspielhauses zu etablieren oder z. B. die Ebene des Sternguckers und die Ebene des Traumbildes, in der er sich in den bösen Wirten verwandelt, entsprechend in Szene zu setzen. Aber die Arbeit mit den Schauspielern, Solisten und Hirtenkindern finde ich sehr spannend. Auch mit dem Chor arbeite ich schauspielerisch.“
Das Bühnenbild im Festspielhaus
Dass sich auf der Bühne alle wohlfühlen, dafür sorgt seit 18 Jahren Bühnenbildner Dietmar Solt: „Man könnte meinen, dass es bei einer Wiederaufnahme so sei, dass wir das Alte einfach wieder hinstellen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Es gibt ein neues Buch und somit neue Spielsituationen. Das optische Bild wird zwei Ebenen zeigen, vom ländlich-alpinen zur biblisch-archaischen Szenerie. Fenster oder Türen, soweit sie nicht spielnotwendig sind wie die Tür der Herberge, habe ich diesmal weggelassen. Das ermöglicht ein fließendes Auftreten und Verschwinden der Darsteller*innen. In vergangen Jahren wurden die Hirtenkinder beim Spiel durch die steilen Stufen etwas eingebremst, letztes Jahr schräge habe ich erstmals unrhythmische schräge Aufgänge gemacht habe. Das ermöglicht den Spielfluss zu bewahren und hat sich als sehr hilfreich für alle Darsteller erwiesen. Einzig ist der zentrale Spielraum mit der Sterngucker-Hütte ist fast unverändert gegenüber 2014. Herausheben möchte ich die tolle Kooperation mit unserem Bühnenbauer, der Tischlerei Laserer aus Gosau. Dieses tolle Team ist bei der Umsetzung meiner Pläne für alle Ideen offen.“